Am Morgen des 27. Juni 2017 starteten 10 QueerschlägerInnen vom Gelände des RC Wannsee westwärts in Richtung Havelland auf. Der zügige Start des Ausflugsvergnügens wurde am Steg bereits durch ein Tross von bekleideten Herren im BVB-Schottenrock zu nichte gemacht, da diese in der aufreizenden Montur ebenfalls ein Ruderboot bestiegen und schließlich Fussballparolen gröhlend davonruderten.
Nachdem sich die Teilnehmer der Rudertour wieder gefangen hatten, ging es bei strahlendem Sonnenschein über den Kleinen Wannsee in Richtung Potsdam.
Auf Höhe der Glienicker Brücke verlor die Krampe ihren Kurs und geriet in den Bann eines brandenburgischen Geysirs. Nach einem kurzen Schreckmoment in der Krossinsee tauchten 5 freudestrahlende und abgekühlte Ruderer wieder hervor. Erleichtert ging es entlang der Skyline Potsdams weiter bis auf den Templiner See zum Potsdamer Ruderverein. Hier wurde eine längere Pause veranschlagt, damit sich die schon total erschöpften Reisenden ausruhen konnten.
Gestärkt und in der immer heißer werdenden Mittagshitze ging es auf der Havel weiter in Richtung Werder. Dort kam es dann zur zweiten Pause. Wärend die eine Hälfte sich im Schatten ausruhte, brach die noch agile Hälfte auf, um die historische Altstadt zu erkunden. Dabei machten sie eine für homosexuelle Menschen weltbewegende Entdeckung: Das Prossecco-Erdbeereis!
Schließlich musste das letzte Drittel über den Havelkanal bewerkstelligt werden. Auf diesem kam es zur unvermeidbaren KILOMETERLÜGE: „Sind nur noch 500m...“. Am Ziel eingetroffen wurde schnell an der gefühlt 3m hohen Spundwand angelegt und entladen. Durch Franz und Julian - die sich in ihre heißeste Badehose schmissen - wurden die Boote schwimmend in die richtige Position manövriert und gemeinsam an Land gehievt. Dann waren es nur noch zähe 1,5km in praller Sonne durch das schöne Falkenrehde bis zum Landhotel Havelland.
Voller Entzückungen seitens der queeren Herren wurden diese dort von einer Braut im weißen Prinzessinnenkleid samt ihrer illustren Hochzeitsgesellschaft emfpangen.
Der Abend klang mit traditioneller Landküche, coolen Drinks (mit Ausnahme Aperol Spritz) und Livemusik der Hochzeitsgesellschaft aus. Die Stimmung war einfach „Atemlos“.
Am frühen Sonntagmorgen ging es gestärkt und inklusive Lunchpaket retour zu den zwischengeparkten Booten. Dies wurden unversehrt vorgefunden und mussten lediglich von einer Ameisenplage befreit werden. Einige davon sind später auch in Grünau gesichtet worden. Noch eingespielt vom Vortag konnten die Boote zügig zu Wasser gelassen werden und los ging's. Im weiteren Streckenverlauf machten sich die Steuernden durch ausgiebiges Schattenrudern sehr beliebt. Das Kommando „Schattenparkplatz voraus“ wurde an diesem Mittag einstimmig neu als Steuerkommando eingeführt.
Für ein Nutzungsentgelt von 2 EUR je Boot inklusive Parkschein wurde am Wasserwanderrastplatz Ketzin die erste längere Pause des Tages genossen. Sogleich sprangen Viele Dank offizieller Badestelle ins kühle Havelnass.
Richtung Zielort wurden auf der letzten Haveletappe noch einige „Gayliner“ umschifft und kurz vor den Toren der Domstadt Brandenburg folgte die letzte Pause auf dem Campingclub und Yachthafen Eden. Auch hier bliebt nichts umsonst. Der Gänsevater von Luise und Platzwart in Personalunion taxierte eine Pinkelgebühr in Höhe von 50 Cent. Einige MitgliedER wussten diese kreativ zu umgehen.
Das Highlight des Tages war die Ruderrundtour um die Dominsel der Altstadt Brandenburg.