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Nachlese zur Havel-Elbe-Dreiecksfahrt 2016

Am 17.05.2016 stachen 2 Gigboote C4x+ in See, um die Havel-Elbe-Dreiecksfahrt zu absolvieren. Sie führte ab Plaue (Brandenburg an der Havel) über den Elbe-Havel-Kanal, Brettin, Genthin, Parey zur Elbe, dann stromabwärts über Tangermünde, Arneburg nach Havelberg, dann auf der Havel stromaufwärts über Rathenow zurück nach Plaue und am letzten Tag in einem Abstecher nach Brandenburg an der Havel. Dauer der Fahrt 6 Tage, Gesamtstrecke: 208 km.

Rudern: Bericht von der Havel-Elbe-Dreiecksfahrt


Sehr sehr schön war’s! Braungebrannt zurückgekommen von einer Sechs-Tages-Tour. Alles begann im Plauer Ruderverein am 17.05.2016 mit Jens und Michael, der Fahrtenleitung; Adrian, dem Anhängerfahrer; Tilman, Thomas und Thomas, Karsten, Florian und Guido. Der Plauer See am Beginn erwies sich aufgrund von etwas Wind bereits als wild tosendes Gewässer, so dass wir froh waren, nur das westliche Ende befahren zu müssen. Wir sollten aber am Ende unserer Fahrt noch einmal die Gelegenheit haben, Bekanntschaft mit dem Plauer See zu machen.

Von Plaue aus ging es durch die Schleuse Wusterwitz, den Elbe-Havel-Kanal und den Roßdorfer Altkanal bis Brettin. Im Hotel Grüner Baum erwartete uns ein riesiger Wintergarten ohne Kuchen aber mit Kaffee. Der Küche konnten wir dann doch Apfelstrudel, Eis und Waffeln entlocken. Auf einer kleinen Wanderung anschließend haben wir Bekanntschaft mit der einheimische Bevölkerung gemacht, die man eher lieber nicht gemacht hätte.

Die vielen sympathischen jungen Herren, die dann jedoch unvermittelt immer wieder auch in den abgelegensten Winkeln auftauchten (hatten da einige von uns ihr Telefon mit einer gewissen App laufen?) entschädigten aber schon alleine wegen ihres Anblicks.

Der Grüne Baum machte sich dann doch alle Mühe, dass es ein angenehmer Aufenthalt für uns war. Die erste Runde „Schni-Spa“ wurde am Abend eröffnet und Kai kam endlich zu uns, den eine kleine Unpässlichkeit am ersten Tag zum Aussetzen verdonnert hatte.

Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstücksbuffet hinaus in die Wildnis. Jens hatte etwas Mühe gegen die Dreschmaschine auf dem Feld gegenüber, die Bundesstraße am Hotel – oder war es doch nur eine sehr laute Kreisstraße – und dem dröhnenden Rasenmäher auf dem Hotelgrundstück uns die Informationen des Tages zu vermitteln.

Es ging weiter über den Roßdorfer Altkanal wieder zum Elbe-Havel-Kanal. Einen kleinen Abstecher gönnten wir uns noch durch den Altenplathower Altarm, dann wieder zurück zum unvermeidlichen Elbe-Havel-Kanal, Kilometer schrubben.

Endlich kamen wir zum Abzweig Parey. Die vielen schönen Fotos von Jens wurden von nun an durch die von Tom von Land aus ergänzt. Im Erlebnisdorf Parey machten wir Pause und plünderten den Vorrat an Dampfnudeln – hier Germknödel ohne Füllung genannt. Tom nahm uns mit seinem Auto überflüssiges Gepäck ab. Die wilden Spekulationen wie viele Meter uns die Doppelkammerschleuse Parey nun runter - oder zumindest einer meinte eher rauf - zur Elbe schleusen sollte, wurde mit einem enttäuschenden Höhenunterschied von einer Hand breit aufgelöst.

Die erste Fahrt der Boote Krampe und Krossinsee auf der Elbe wurde kurz gefeiert und schon ging es im beschleunigten Tempo mit viel Strömung die Elbe hinab. Gut von Jens präpariert meisterten wir die erste der vielen heimtückischen Gierseilfähren, die überall auf der Elbe lauern. Im Ruderverein Tangermünder wurden wir sehr herzlich empfangen. Es gab Bier für alle und wir trafen andere Ruderer, beispielweise zwei Niederländer, die die gesamte Elbe beruderten.

Nach dem Quartierbeziehen unternahmen wir eine kleine Runde zu Fuß durch die sehr schöne Stadt Tangermünde mit ihren vielen historischen Bauten und so landete man nach der zweiten Runde „Schni-Spa“ bei einem Humpen Bier im Mittelalter, wo Jens gleich seinen neuen Vorstandssessel ausfindig machte. Die Unterkunft „Stars Inn“ machte ihrem Namen alle Ehre als wir am nächsten Morgen vor der Skyline von New York frühstückten.

Am Mittag hatte die perfekte Organisation der Fahrtenleitung eine Pause in Arneburg im Programm. Der selbstgebackene Kuchen und die Vorhut der äußerst leckeren dritten Runde „Schni-Spa“ bildeten in Kombination mit dem sensationellen Panorama von der Terrasse der „Strandperle“ wieder einmal einen Höhepunkt der Wanderfahrt.

Etwas gespenstig war die Masse an Schiffen und Booten auf der Elbe – nämlich so gut wie keine. Wir hatten die Elbe mit ihrer wunderbaren Landschaft und herrlichen Weite zwei Tage lang fast für uns alleine – Erholung pur.

Nach Absolvieren unzähliger Gierseilfähren erreichten wir schließlich am Abend die Havel, beziehungsweise den Stichkanal zur Schleuse Havelberg, die uns zu unserem nächsten Quartier führte. In Havelberg übernachteten wir gleich im Ruderverein. Als wir durch die Stadt zogen, sahen wir, wie hier eine Drogeriefiliale Feierabend macht: man stellt einen LKW so dicht vor die Tür, dass keiner mehr rein oder raus kann. Zum Glück konnten wir kurz vorher vollständig den Laden verlassen und so erklommen wir das erste von den vielen Buga-Geländen unserer Fahrt. Am Dom lümmelten wir auf Parkbänken herum, bevor es dann abends ein etwas chaotisches Mehr-Gänge-Menü mit sehr viel Herzblut eines fränkisch sprechenden Thüringers in einem abgelegenen Winkel von Havelberg gab.

Am nächsten Morgen nach dem üppigen Frühstück im Ruderverein nahm Ingo Karstens Platz für den Tag ein. Karsten musste uns leider wegen eines dringenden Termins in Dresden verlassen. Nun ging es die Havel aufwärts durch die Schleusen Garz und Grütz und in der Marina Grütz gab es einen kleinen Imbiss. Abends drehten wir noch die notwendigen Schleifen auf dem Wasser durch Rathenow, passierten die Schleuse und erreichten den Ruderverein. Das Anlegen wurde von einer Vielzahl an Zuschauern aus dem Ruderverein beäugt. Direkt am Steg befanden sich Reusen und ein Wehr mit dem entsprechenden Sog und einer Absperrung. Beide Boot meisterten die Herausforderung ohne Probleme.

Die Unterkunft „Pension Paasche“ bestand aus Appartements und wir nahmen unser Gepäck entgegen, das wir ab nun wieder selbst schleppen mussten, da Tom als Landdienst uns nur bis hierher begleiten konnte.

Die fünfte Runde abendliches „Schni-Spa“ fand an einem Fußballplatz im „Havelrestaurant Schwedendamm“ statt und wir wissen nicht, ob es seitens der Restaurantbetreiber bereut wurde „Spargel satt“ zu einem Festpreis anzubieten. Franz stieß zu uns und rundete uns wieder auf 10 Ruderer auf. Florians Jens war in Rathenow ebenfalls mit von der Partie.

Am nächsten Morgen gab es Frühstück auf der Terrasse des Wasserwanderstützpunktes und die leibliche Versorgung wurde mit etwas verbalen Nachdruck unsererseits ausreichend sicher gestellt.

Im Ruderverein regte dann eine von Dolle zu Dolle gespannte Girlande über Platz Drei eines Vierers zu allerlei konstruktiven Ideen an, wie man das Rudern leichter und besser machen könnte.

Havelaufwärts nahmen wir dann in Premnitz Betonbuchstaben ein. Große Pläne für das Entern weiterer Landstriche wurden geschmiedet, scheiterten jedoch daran, dass ein Boot von uns auf Grund lief. Einige geglückte Wunder, wie „auf dem Wasser laufen“ verhalfen dem Boot dann wieder ins gewohnte Fahrwasser.

Die Selbstbedienungsschleuse Bahnitz wurde angesteuert und problemlos gemeistert. Bei der Pause in Pritzerbe gab es dann alles von Strauß und Jens feierte sein erreichtes DRV Fahrtenabzeichen mit Straußen-Eier-Likör im Schoko-Becher mit uns.

Abends ging es über die Havelseenkette bis Plaue, wo wir im Schloss Plaue übernachteten. Naja, nicht direkt im Schloss. Die Einrichtung schien nicht jedem zu gefallen und so wurde eine kleine Änderung am Mobiliar vorgenommen.

Nachdem der Schlossherr so einiges verplant hatte, landeten wir aufgrund von Empfehlungen in der Plauer Gartenstadt, wo wir sehr ungläubig guckten, dass uns dort tatsächlich ein sehr uriges Restaurant/Kneipe erwartete. Die Dame des Hauses kochte mit viel Liebe, verstand dies grammgenau abzuwiegen und das selbstgebraute Bier schmeckte prima dazu.

Am nächsten Tag bezwangen wir nach dem wunderbaren Frühstück auf der Sonnenterrasse dann doch noch den Plauer See und den Breitlingsee und kämpften uns durch die wellige Havel – es war Sonntag und die Motorboote dröhnten – nach Brandenburg. Der Dom wurde besichtigt, ein Kaffeebudenbesitzer verunsichert und weiter ging’s zum Beetzsee um mal zu gucken, was auf der Regattastrecke los ist. Zurück ging es dann über den Silokanal, wo Verkehrszeichen enträtselt werden mussten. Tapfer trotzten wir erneut den Wellen auf dem Plauer See und es ging zurück in den Plauer Ruderverein, wo es hieß, die Boote auf den Anhänger zu verladen und heil wieder zurück nach Grünau zu bringen.

Vielen Dank für die perfekt organisierte Wanderfahrt an Jens und Michael und allen Teilnehmern für den gelungenen Riesenspass!